C.G. Jung Privatbibliothek

Mit der Gründung der Stiftung der Werke von C.G. Jung im Jahr 2007 gingen auch die Bücher aus Jungs Privatbibliothek in ihren Besitz über. Die Stiftung bemüht sich im Rahmen ihres Auftrags um den Erhalt und die Zugänglichkeit dieser Bibliotheksmaterialien für die wissenschaftliche Forschung. Jungs Arbeitsbibliothek wuchs über die Jahre seines Lebens stetig an und wurde zum Spiegelbild seiner eigenen Forschungsinteressen. Zum Zeitpunkt seines Todes im Jahr 1961 umfasste die Bibliothek über 4’000 Titel.

Der Hauptbestandteil von Jungs Privatbibliothek wird aus zeitgenössischer Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts zur Medizin, Psychiatrie, Psychologie und Philosophie gebildet. Hinzu kommen zahlreiche Bücher u.a. zu antiken Kulten, Gnosis, christlicher Symbolik, östlichen Religionen, Ethnologie und Okkultismus. Die Bibliothek enthält darüber hinaus eine Sammlung von ca. 300 seltenen Frühdrucken (vor 1800) aus den Gebieten der Alchemie, Magie und Kabbala, sowie der antiken Traumliteratur, Schriften der Kirchenväter und der lateinischen und griechischen Klassik.

Nebst Massnahmen zum physischen Erhalt des von Jung hinterlassenen Bibliotheksbestandes (Restaurierungen, Papierentsäuerung) hat die Stiftung der Werke von C.G. Jung gemeinsam mit der Bibliothek der ETH Zürich und mit der finanziellen Unterstützung des Dr. Donald C. Cooper Fonds zur Förderung der Psychologie an der ETH Zürich in den vergangenen Jahren rund 300 Titel aus C.G. Jungs Sammlung von wertvollen alten Drucken zum Themenkreis ‚Alchemie, Magie, Kabbala’ digitalisiert, welche auf e-rara.ch veröffentlicht sind.

Thomas Fischer, ‘The Alchemical Rare Book Collection of C.G. Jung’, International Journal of Jungian Studies, special issue, vol. 3, issue 2, 2011, pp. 169-180.

 C.G. Jung Arbeitsarchiv an der ETH Zürich

Der wissenschaftlich-literarische Nachlass von C.G. Jung wurde nach dessen Tod 1961 gemäss testamentarischer Bestimmung von der Familie an die ETH Zürich übergeben. Das C.G. Jung-Arbeitsarchiv ist heute Teil des Hochschularchivs der ETH. Die Materialien im sind grundsätzlich für Forschungszwecke auf Gesuchstellung hin in der ETH Bibliothek (Abteilung ‚Archive und Nachlässe’) zugänglich. Restriktionen bestehen einzig bezüglich Akten mit persönlichkeitsrechtlich relevantem oder ärztlich vertraulichem Inhalt. Die Gesuchstellung um Einsichtnahme erfolgt an die Adresse des Hochschularchivs der ETH Zürich und Bedarf der ausdrücklichen Prüfung und Genehmigung durch die Stiftung der Werke von C.G. Jung.

Archivdatenbank der wissenschaftlichen Korrespondenz von C.G. Jung

Der wissenschaftliche Jung-Nachlass am Hochschularchiv der ETH Zürich umfasst gesamthaft über 32’000 Briefe von und an C.G. Jung. Diese Bestände sind in der online Datenbank des Archivs verzeichnet und detailliert beschrieben. Mit diesem Rechercheinstrument bieten sich der psychologiehistorischen Forschung die Möglichkeit, das Leben und Werk von C.G. Jung zu studieren.

Jungs Briefe an Sigmund Freud, 1906 – 1913

Die 193 Briefe von C.G. Jung an Sigmund Freud sind vom besitzenden Hochschularchiv der ETH Zürich mit Zustimmung der Stiftung der Werke von C.G. Jung digitalisiert und auf e-manuscripta.ch, der Plattform für digitalisierte Quellen aus Schweizer Bibliotheken und Archiven, kostenlos zugänglich gemacht worden. Die Antwortbriefe befinden sich in den Sigmund Freud Archives. Auch diese Briefe liegen inzwischen in digitalisierter Form vor und können in den Sigmund Freud Papers auf der Webseite der Library of Congress eingesehen werden.

Publikationsgeschichte der Werke von C.G. Jung

Ulrich Hoerni, langjähriger Vertreter der Erbengemeinschaft von C.G. Jung und Emma Jung-Rauschenbach und der erste Geschäftsführer der Stiftung der Werke von C.G. Jung nach deren Gründung im Jahr 2007, fasste die Geschichte der Veröffentlichung der Gesammelten Werke von C.G. Jung in folgendem Artikel für das Spring Journal zusammen:

Ulrich Hoerni, ‘The Foundation of the Works of C.G. Jung’, Spring: A Journal of Archetype and Culture (Vol. 86, Fall 2011: Unwrapping Swiss Culture), pp. 183-192.

Foto Mönsted, Zürich

C.G. Jung - Winterthurer Fragestunden

In den Jahren 1957 und 1959 war C.G. Jung verschiedentlich zu Gast bei der Familie von Sabi und Ignaz Tauber in Winterthur. Geladen waren jeweils auch einige Verwandte und Bekannte und im kleinen Kreis beantwortete Jung auf unkomplizierte Weise Fragen zu seinem Denken. Die in Basler Dialekt gehaltenen Ausführungen wurden bei einigen der Besuche von einem Anwesenden Auf Tonband festgehalten. Hier finden Sie die Aufnahmen der Winterthurer Fragestunden:

Foto Mönsted, Zürich

C.G. Jung - Zürcher Fragestunde

Im Jahr 1958 fanden am C.G. Jung-Institut an der Gemeindestrasse in Zürich Gesprächsrunden statt. In diesem Rahmen beantwortete C.G. Jung im Kreis einer internationalen Hörerschaft sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch die verschiedenen Fragen der Teilnehmenden. Dabei erörterte er nicht nur die grossen Themen seines Werks, sondern auch viele praktische Aspekte der therapeutischen Behandlung. Am Institut stand ein Stahldraht-Aufnahmegerät zur Verfügung, mit dem die Gespräche aufgenommen wurden. Als die Stahldrähte viele Jahre später wieder auftauchten, konnten die Aufnahmen von englischen Spezialisten auf Band überspielt werden. Hier finden Sie die Aufnahmen der Zürcher Fragestunde “Über Träume und Wandlungen”: